Am 7. Juli 1995 berichtete der Konkursverwalter, dass laut Aussage der Bank eine Kundengruppe am Kauf des Objekts interessiert sei und der Kaufvertrag unterzeichnungsbereit vorliege. Es bestehe jedoch die Möglichkeit, den Gang der Dinge zu beeinflussen, wenn bis am 12. Juli 1995 ein konkretes Alternativ-Angebot aus Nunningen (IG Hawe) vorliege. Der Druck für eine rasche Entscheidung war extrem hoch! Bereits am 10. Juli 1995 fand ein weiteres Gespräch mit den Herren W. Hirter (SoBa), H.P. Wagner (Konkursverwalter), Bruno Hänggi (Ammann) und Peter Gasser (Gemeindeverwalter) statt. Dabei kam klar zum Ausdruck, dass die Bank den Schuldbrief veräussern und somit auch die Gläubigerrechte dem Käufer übertragen möchte.
Grundstein für das Gewerbezentrum: Gründung einer IG
Für die geplante Übernahme sah die Nunninger Interessengruppe die Form einer Aktiengesellschaft vor. 9 Firmen und Privatpersonen aus dem Dorf waren bereit, als Gesellschafter mitzumachen und für die notwendigen Mittel aufzukommen. Etwas später kam noch ein weiterer Handwerker dazu.
Die Interessenten verpflichteten sich schriftlich, je Fr. 50'000.-- als Bareinlage einzuzahlen - wobei das Aktienkapital Fr. 200'000.-- nicht übersteigen und die Liberierungs-Differenz als Startkapital dienen sollte. Innert weniger Stunden wurde am 11. Juli 1995 eine entsprechende Vereinbarung ausformuliert, besprochen und von den Mitgliedern der Interessengruppe unterzeichnet. Der Gemeinde Nunningen wurde das Recht eingeräumt, die Liste nach der ordentlichen Gemeindeversammlung zu ergänzen und der IG als 11 Mitglied beizutreten.
Tags darauf wurde die Vereinbarung an die SoBa in Dornach überbracht. Damit war der Grundstein für das spätere "Gewerbe- und Industriezentrum GIZ" gelegt. Die Gründung der IG Hawe war ein dazu notwendiger Zwischenschritt. Die SoBa bestätigte den Kaufpreis von 1,55 Mio. Franken mit der Auflage, dass der fällige Betrag bis am 31. Juli 1995 vollständig eingezahlt sein müsse.
Von der IG zum Gewerbe- und Industriezentrum
Durch den sehr eng gesteckten Zeitrahmen mussten verschiedene Abklärungen, Verhandlungen, Konzeptstudien im Eiltempo erledigt werden. An der Sitzung der IG vom 24. Juli 2015 wurden H.R. Müller und Alfons Hänggi in den geschäftsleitenden Ausschuss berufen. Dieses vierköpfige Gremium sollte fortan die anstehenden Geschäfte vorbereiten.
Dabei ging es vordergründig darum, die neue AG raschmöglichst auf die Beine zu stellen. Die Übernahme sollte bereits im Namen der zu gründenden AG erfolgen können. Kompetente Hilfe bot dabei das Treuhandbüro Hofer (A.W. Fischer), Solothurn. Nach detaillierter Vorbereitung der Gründungsunterlagen wurden auf den 17. August 1995 eine Orientierungssitzung und auf den 22. August 1995 die Gründungsversammlung angebraumt. Im Vorfeld dieser Treffen erfolgten nicht nur die Gespräche mit den involvierten Banken, sondern auch mit möglichen Mietinteressenten.